ARCHITEKT ALEXANDER MÜHLAUER | Universitätsbibliothek Graz

Universitätsbibliothek Graz

Allgemeines, Thema Neubau / Sanierung:

Durch die bautechnischen Erhaltungs-Zustände von Bauteil C (Verwaltungsgebäude aus den 70´er) und dem Bauteil B (Bücherspeicher aus den 50´er) mit schwerwiegenden Problemen in der Konstruktion (z.B. nicht ausreichender Betonüberdeckung / fehlender Tragreserven) erscheint eine Sanierung hier erfahrungsgemäß zu kostenintensiv und sind Werte für herkömmliche Sanierung nicht verwendbar.

In dieser Hinsicht wurde das Augenmerk auf das Freilegen des historischen und denkmalgeschützten Bibliothek-Gebäudes und seitlichen Neubauten gelegt.

A) Städtebauliche Aspekte

– Beide Haupteingänge sind auf den städtebaulich zu entwickelnden Bereich gerichtet mit starkem Bezug zum frequentierten Resowi-Hauptbereich

Fortführen der Hauptfunktionen Bibliothek und Hörsaal auf den Platzbereich durch großzügige und überdachte Bereiche

– Die Vereinheitlichung des Gesamtbaukörpers Bibliotheksgebäude steht im Vordergrund, dies wird durch zwei einfache und klar gesetzte Volumen erreicht.

– höhenmäßig bleiben sämtliche Maßnahmen unter der Höhe des Domenig-Zubaues.

B) Architektonische Aspekte

– DIE ERDGESCHOSS-EBENE WIRD UMLAUFEND IM SINNE EINES KREISLAUFES GEÖFFNET, DIE ÖFFENTLICHSTEN BEREICHE ´UMKREISEN´ SOMIT DEN HISTORISCHEN LESESAAL, DER ZENTRALES ELEMENT DER GESAMT-BIBLIOTHEK BLEIBT

– Freilegen des historischen Baukörpers durch umlaufendes Abstandhalten der Ergänzungsbauten, diese Abstandbereiche definieren durch Volumen und Belichtung den umlaufenden Weg und führen den Ansatz von Günther Domenig im Innenraum weiter

– Wo möglich gibt es eine strikte Trennung von Benutzer- und Verwaltungsbereichen, die Schnittstelle zwischen diesen Bereichen ist Teil der oben beschriebenen Wegführung im Erdgeschoß.

Die einzelnen Ebenen der Benutzer- und Freihandbereiche werden nach oben hin in der Benützung leiser, deswegen sind auch jedem Geschoß einzelne Lese-Terrassenbereiche zugeordnet, die separat vertikal verbunden sind und oben in die ´Lese-Sonnen-Terrasse´ münden.

C) Funktionale Aspekte

– Aufzüge/Erschließung: die neuen Gebäudeteile sind jeweils mit einem Aufzug barrierefrei erschlossen, die am Benutzerbereich angrenzenden stark höhenvariierenden Ebenen der Sondersammlung sind zusätzlich über den Benutzerlift mit eigener Manipulationsfläche im EG barrierefrei erschlossen.Die 7/24-Bibliothekszone liegt im bestehenden nordöstl. Benutzerbereich (Domenig Bauteil EG).

 

Die Haupterschließung der Bibliothek liegt an der Schnittstelle zur Resowi.

Interne Haupterschließung und Verbindung der Benutzerebenen erfolgt durch eine großzügig ausgeschnittene kreisförmig geführte Haupttreppe.

Das SSC ist mit möglichster Nähe zum Hauptgebäude der Universität vorgesehen. Die bestehende SSC-Fläche wird durch darunterliegende Flächen und durch einen ebenerdigen Bereich ergänzt, sämtliche Flächen mit dem best. Aufzug erschlossen

 

Das Universitätsarchiv liegt unabhängig von allen Funktionen unter dem Foyer-Bereich der Bibliothek mit eigenem Zugang und Benützung des best. Aufzuges.

Der Hörsaal ist – ebenfalls unabhängig- unter dem Verwaltungsteil südöstlich, mit eigenem großzügigen Zugang/Foyer und barrierefreier Anbindung mittels Rampe vorgesehen.

Der Verwaltungsteil der Bibliothek ist über zwei Eingänge erschlossen, wobei einer durch die Situierung des Aufzuges barrierefrei funktioniert.

D) Ökonomische, Ökologische Aspekte / Nachhaltigkeit

– Sämtliche Funktionen sind kompakt angelegt, die Baukörper verfügen über wenige Vor- und Rücksprünge, dadurch verhältnismäßig geringe Fassadenflächen. Die einfache Struktur der neuen Baukörper ermöglicht eine flexible Nutzung und offene Benützbarkeit der Gesamtanlage.

Fassaden:

Bibliothek/Benutzerbereich: Nur-Glasfassade mit horizontaler Teilung im Bereich der Geschoßdecken, Sonnenschutzverglasung / bereichsweise mit Bedruckung; aufgrund der massiven umgebenden Bebauung ist ein Sonnenschutz nur bereichsweise sinnvoll bzw. notwendig.

natürliche Belüftung durch bereichsweise öffenbare Oberlichten der Fassade als Querlüftung über den vertikalen Zwischenraum

Bibliothek Verwaltungsgebäude: Es wird ein einheitliches Erscheinungsbild beider Gebäudeteile angestrebt, für die Fassade des Verwaltungsgebäudes einem Raster entsprechend verteilte Glas- und Alucobond Flächen mit außenliegendem Sonnenschutz.

Materialien:

Die Gebäudeteile werden auf den Domenig-Bauteil materialmäßig abgestimmt, verwendet werden Beton, Edelstahl (Aluminium), Glas

Konstruktion beider Gebäudeteile als Massivkonstruktion, Betondecken; Dächer als Flachdächer, in den Gebäudezwischenräumen bereichsweise Glasdächer.