ARCHITEKT ALEXANDER MÜHLAUER | Kindergarten und Schulerweiterung Kirchdorf

Kindergarten und Schulerweiterung Kirchdorf

WETTBEWERB KINDERGARTEN UND SCHULERWEITERUNG KIRCHDORF

KONZEPT / IDEE:

Kompakter Baukörper der bestehenden Turnhalle südöstlich vorgelagert.

Die zweigeschoßige Schule wird aufgeständert, die Landschaft fließt somit unter dem Baukörper durch.

Der entstehende Raum wird vom Kindergarten beansprucht. Elemente der gestalteten Landschaft (Vertiefungen, Erhöhungen) bilden sich speziell auch am Boden des Kindergartens ab.

Der Schulbetrieb ist im Altbestand auch während der Bauzeit gewährleistet. Der Abbruch kann daher erst nach Fertigstellung des Neubaues erfolgen.

Durch das Verlängern des Platzes Richtung Schule/KIGA wird dieser aufgewertet. Sowohl Schule als auch Kindergarten sind vom erweiterten Dorfplatz mit geringem Höhenunterschied zu erreichen.

Beide sind präsent von der Platzseite erschlossen, wobei der Zugang zur Schule nach oben führt, der Zugang zum Kindergarten nach unten. Zusätzlich gibt es Zugänge für Schule und Kindergarten vom nörd-östlich liegenden Parkbereich (für PädagogInnen, Essensanlieferung, externe Erschließung Turnsaal und Gymnastikraum).

Der Eingangsbereich gliedert als ´Einschnitt´ durchgängig den Baukörper und ist durchblickbar bis nach außen, die Aula ist 1 1/2 geschoßig und ermöglicht hiermit eine zusätzliche Belichtung der Erschließungszone im 1.OG.

Eine zentrale Treppenanlage und ein Lift erschließt die Schule, der Kindergarten liegt ebenerdig und erfordert somit keine weitere Treppe oder Aufzug.

Anbindung Turnhalle: Durch die Positionierung des neuen Baukörpers sehr funktional.

Anbindung best. Bibliothek: Eine Anbindung erscheint aus wirtschaftlicher und funktioneller Sicht nicht sinnvoll (siehe Konzept/Pädagogik).

 

RAUMKONZEPT / PÄDAGOGIK

SCHULE

Lernlandschaft: ausgehend von dem Bereich ´Spielen/Lernen´ wird eine vergrößerte Erschließungszone als ´spielerisches Lernen´ definiert und meint das Schaffen eines großen ´Wohlfühlbereiches´, der das Gefühl des Wohnens vermittelt und ausgewählte Funktionen in diesen Bereich hineinfließen lässt.

Lesen und Bücher sind hierbei wichtige Punkte, die Teil der Lern-Landschaft sein müssen, deswegen wird auch eine (kleine) Schul-Bibliothek hier vorgesehen, mit der Absicht, dass die Lesebereiche variabel und vielfältig in der Landschaft angeboten werden. Die Aula ist dabei auch Teil dieser Zone, aber auch separiert benutzbar bzw. nach Erfordernis abteilbar oder extern benutzbar.

Generell wird trotzdem in der Raumaufteilung auf die Flexibilität der Räumlichkeiten in Hinblick auf lange Nutzungsdauer und veränderliches Schulsystem geachtet. Die meisten Klassen mit den Teilungsräumen sind südwestlich, einige nordöstlich ausgerichtet und achten somit auf lautstärkemäßige Trennung vom Freibereich des Kindergartens (südöstlich). Der Freibereich der Schule liegt ebenso südwestlich.

 

KIGA

Eine stark strukturierte Wegführung (Broadway-Spielestraße), erstreckt sich durch den gesamten Kindergarten, jeweils an den Enden sind die Bewegungsräume situiert; entlang des Weges liegen auch die einzelnen Gruppenräume ´verstreut´. Als Verbindung vom Freibereich zu der Haupterschließung wird zusätzlich ein zentral gelegener Weg angeboten, über den die Garderoben ohne Verschmutzen der Gruppenräume erreicht werden.

Die Ausrichtung aller Gruppenräume erfolgt nach Süd-Ost mit vorgelagerten beschatteten Bereichen.

Das Konzept der ´unter den Schulkörper hinein gebauten Landschaft´ läuft in einer ´Hügellandschaft´ aus, die auch den Freibereich zu dem verlegten Graben definiert und abschließt.

 

KONSTRUKTION:

Schule als Massivkonstruktion, Stahlbetondecken; Kindergarten ist auf das Tragsystem der Schule abgestimmt, allerdings sollen die Stützungen zugunsten des Entwurfskonzeptes von färbigen bzw. frei verteilten Tragelementen übernommen werden. siehe Konzept

 

MATERIALITÄT:

Häufigere Materialwechsel unterstützen die Strukturierung des Baukörpers; durch die Wahl unterschiedlicher Fassaden- und Sonnenschutzsysteme wird dieser Gedanke verstärkt. Verputzte Flächen / Sichtbeton / Holzelemente stellen materialmäßigen Bezug zur Umgebung her. siehe Bilder