ARCHITEKT ALEXANDER MÜHLAUER | Feuerwache Wallern an der Trattnach

Feuerwache Wallern an der Trattnach

 

In Zusammenarbeit mit Arch. Christian Öller.

FUNKTIONELLE LÖSUNG

Neben der Erfüllung des Raumprogramms ermöglicht das Entwurfskonzept eine hohe Flexibilität in der Raumanordnung und ein Optimum an Synergien zwischen den Funktionen.

Kurze Wege und leichte Orientierbarkeit (klare Wegführung) erleichtern den Ablauf im Einsatzfall.

 

EG – Parkplatz – Vorplatz: Die Zu- und Abfahrt im Einsatzfall ist so konzipiert, das eine klare Trennung der Verkehrsströme gewährleistet ist. Anfahrt mit Privat PKW über die Kienzlstraße auf den südl. Parkplatz. Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge über den östl. gelegenen Vorplatz direkt in den Kreuzungsbereich (siehe Lageplan). Vom Parkplatz kommend erreicht man über den Hauptzugang (und über die Umkleide) auf direktem Weg die Fahrzeughalle. Über den gleichen Zugang sind Kommando- und Funkraum wie auch die Fahrzeughalle zu besetzen. Der Funkraum ermöglicht direkten Sichtkontakt in die Fahrzeughalle und auf den Vorplatz.

Dadurch ist im Einsatzfall eine direkte Kommunikation während der gesamten Aufenthaltsdauer im Feuerwehrgebäude gewährleistet. Klare Trennung durch eine Schmutzschleuse (Stiefelwäsche, Waschraum) zwischen Umkleide und Fahrzeughalle in Schwarz –Weiß- Bereich. Lager und Werkstätten sowie die Waschbox sind direkt von der Fahrzeughalle erschlossen.

OG: Vom südlichen Eingangsbereich gelangt man direkt in das Obergeschoß. Die Räume im Obergeschoß sind flexibel gestaltbar bzw. mittels mobilen Trennwänden zu unterschiedlich großen Raumeinheiten zusammenfassbar sind. Multifunktionsraum: Büro-Verwaltung, Feuerwehrjugend, Schulungsraum und Teeküche kombinierbar.

 

KONSTRUKTIV WIRTSCHAFTLICHE LÖSUNG

Das beheizte Volumen ist 2 -geschoßig kompakt angeordnet; die Sanitäranlagen sind Teil dieses ´Kerns´ und liegen dementsprechend übereinander. Durch die südliche Orientierung des beheizten Teiles sind hohe solare Energiegewinne in die Bilanz mit einzubeziehen. Großzügige Vordächer nach Süden sorgen für ausreichende Abschattung im Sommer.

Die konstruktive Einfachheit einer Stahlbeton-Fertigteil-Hallenkonstruktion ist Grundlage des gesamten Gebäudes und wird im 2-geschoßigen Teil mit durchlaufenden Stützen fortgeführt, Fundierung mittels Köcherfundamenten. Die Hallenkonstruktion kann nördlich verlängert werden und ermöglicht so eine kostengünstige Erweiterung der Fahrzeughalle.

 

ARCHITEKTONISCHE LÖSUNG

In den nord-süd gerichteten eingeschoßigen Hauptbaukörper (Fahrzeughalle mit Erweiterungen) wird südlich ein zweigeschoßiges Volumen eingeschoben (mit anderer Geschoßhöhe), die Höhendifferenz wird als umlaufende Belichtung des Obergeschoß-Bereiches genutzt und gliedert als zweiter Hochpunkt neben dem Turm das flächige Volumen.

Nach außen glatte und flächige Erscheinung des Volumens mit metallischer Außenhaut, bereichsweise wird die Fassadenhaut in gelochter Ausführung zwecks Sonnenschutz über die Fensterschlitze geführt. Torzone, Zugangsbereiche bzw. Eingänge sind aus dem Volumen ausgeschnitten und ermöglichen das Ablesen der dahinterliegenden Funktionen. Dieses Spiel gibt dem Baukörper eine klare Gliederung und unterstreicht den technisch- funktionellen Anspruch an ein modernes Feuerwehrhaus.

 

ORTSPLANERISCHE LÖSUNG

Der Schlauchturm im Norden und der 2-geschoßige Kopfteil im Süden treten aus dem Volumen hervor und geben der Feuerwehr eine starke Präsenz an der Ortseinfahrt.

Durch die kompakte und platzsparende Organisation des Baukörpers entsteht ein großzügigerer Vorplatz (Übungsplatz) vor der Fahrzeughalle. Die Parkplätze werden südlich des Gebäudes situiert. Die Zufahrt auf das Grundstück wird für PKW westlich geführt, die Ausfahrt der Einsatzfahrzuge östlich. Durch die Umfahrbarkeit des Gebäudes ist ein Zu- und Abfahren ohne Reversieren und Ausweichen möglich. Die befestigten Außenanlagen sind durch Versickerungsmulden und Baumreihen unterbrochen und begrünt.